Mittwoch, 28. April 2010


The Hobie-cat

Geil! Das war mal eine spannende Sache.
Aber der Reihe nach.
Ich hatte mich heute dazu entschieden, mein Mittagessen nicht in meiner Stamm - Eatery mit der süßen Verkäuferin zu verbringen, sondern ein bisschen mehr Geld auszugeben (also drei Euro statt ein Euro) und mir Fish & Chips in einem neu eröffneten Resort zu gönnen.
Dieses Restaurant gehört einem Australier, Greg, der exakt (die Ähnlichkeit ist wirklich verblüffend!) aussieht wie Hulk Hogan und während der Hälfte unserer Begegnungen und Gespräche besoffen war. Auf jeden Fall ein verdammt korrekter "fella", wie er sagen würde.
Ich genoss also einen der zartesten Fische, die ich jeh gegessen hatte und nahm mir anschließend etwas Zeit, um vor der malerischen Wasserkulisse ein neues Buch anzufangen.
Durch den Besuch meiner Eltern wurde ich ja neben Unmengen an Käse, Pudding, Brot und anderen Lebensmitteln auch mit einer Vielzahl neuer Lektüre versorgt (Danke nochmal dafür!).
Heut war also "Eichmann in Jerusalem" von Hannah Arendt dran.
Doch schon nach ein par Seiten kam Greg verschlafen auf mich zu, wie immer mit seinem braungebranntem und wuchtigen Oberkörper und zerfletterten cap. Wir quatschten ein bisschen über Gott und die Welt, was bei dem australischen Akzent und seiner ohnehin rauschend dahingleitenden Stimme immer wieder ein Erlebnis ist, als er plötzlich bemerkte, dass der Wind ja perfekt zum segeln sei: "Come on body, you have to join". Klar join ich!
Zwar machte ich mir einige Sorgen um meinen Zeh, der ja seit zwei Wochen ohne Nagel auskommen musste, aber die Verlockung des Unbekannten war in dem Moment einfach viel zu groß.

Greg besitzt einen kleinen Katamaran, welcher einmal mit gerichteten Segeln im Wasser schwimmt abgeht wie Philippinos auf die bevorstehende Wahl.
Immer schneller werdend, nahmen wir langsam Fahrt auf (Oxymoron^^) und immer wieder mussten wieder dem gefährlich schnellen und großen Segel ausweichen, welches mit welchselnder Windrichtung hin und her schwenkte.
Je weiter wir raus segelten, umso mehr nahm auch der Wind zu und proportional dazu auch die Geschwindigkeit. Ich konnte es kaum glauben, wir fuhren so unglaublich schnell - allein durch die Kraft des Windes! Wahnsinn.
Und es wurde noch besser. Denn je je schneller wir wurden, umso schräger legte sich der Katarmaran auch in den Wind. Und dann hob die Seite auf der wir saßen einfach ab. Sie hatte einfach keinen Kontakt zum Wasser mehr. Mir wurde ein bisschen mulmig, doch ein Seitenblick auf das Gesicht von Greg, das vor Zufriedenheit strahlte, ließ auch mich alle Zweifel vergessen und einfach in dem Moment aufgehen.
Und dann, wie von Geisterhand durchtrennt, riss ein Seil. Durch die Belastungen, welche der Wind auf das Segel ausübte, wurde ein Drahtkabel schlichtweg gekappt und der gesamte Mast kippte zur Seite weg.
Kein Ding, meinte Greg, einfach in flaches Wasser paddeln und den Hobie an einer Koralle ("I don´t know what the hell this soft thing down there is, but it might work") festmachen, segel einrollen und Seile zusammenbinden. Nach fünf Minuten kam auch schon ein kleines Fischerboot vorbei, das uns für schlappe zwei Euro abschleppte.
Wieder an Land angekommen, begutachtete ich erstmal mein Zeh. Der sah zwar ecklig aus tat aber kein bisschen weh und Salzwasser soll laut den Philippinos ja sowieso gut für Wunden sein.
Ich verabschiedete mich von Greg ("Thanks man, that was terrific! Next time we just fly away!") und schlenderte satt und zufieden nach Hause.

Spontan glücklich ist also wiedereinmal,


Theo.

Freitag, 16. April 2010

Scheiss Tag!

Um 6 Uhr aufgewacht und ab im Van nach Tacloban. Auf den musste ich natuerlich erstmal eine Stunde warten und die Fahrt an sich dauerte auch viel laenger als normal. Ab ins GTZ office fuer einen absolut sinnlosen Besuch und weiter zum LTO (Land Transportation Office) um endlich meinen philippinischen Fuehrerschein zu beantragen. Nach zwei Stunden warten gibt es ein "technisches Problem", es wird um etwas Geduld gebeten. Eine weitere Stunde spaeter, Fotos, Unterschrift und alles was sonst noch wichtig fuer den Antrag ist sind gemacht und es kann sich eigentlich nur noch um Minuten handeln - Brownout, Stromausfall.
Man solle doch bitte am Montag wiederkommen.
Schon leicht frustriert geht es ins Krankenhaus, denn seit mittlerweile zwei Monaten habe ich links einen eingewachsenen Zehnagel und seit nun auch der Nagel des rechten Zehs vor einer Woche eingewachsen ist, musste ich doch langsam etwas gegen diese verdammten Schmerzen unternehmen.
Also ab ins Krankenhaus um nach einer kurzen Untersuchung des Arztes zu erfahren, dass der ganze scheiss Zehnagel rausopperiert werden muss, da sich dieser gerade mal spontan entschlossen hat falsch rum zu wachsen, sodass sich das komplette Nagelbett eitrig entzuendet hat. MAN!
Eigentlich warte ich nur noch darauf, dass mir irgendein Idiot drauf tritt und mir den Rest gibt...

Heute ohne poetischen Abschluss,


Theo.

Mittwoch, 14. April 2010



Admissible Hegemony

Mittwoch, 7. April 2010