Sonntag, 30. Mai 2010



Die vergangenen Tage verbrachte ich auf einer spannenden Tour entlang der Ostküste von Samar, bei der ich alle wichtigen Surfspots durchprobierte. Mit Jesse, Philipp, Alex, Bodhi und einigen Locals ging es ordentlich ab, die Wellen waren vor allem an einem Spot genial und ich hatte einige sehr geile rides.
Gereist bin ich durchweg auf den Dach von Jeepneys, teilweise echt gefährlich durch schlechte Straßen, enge Kurven und Ästen über der Fahrbahn, aber auf jeden Fall auch ein megafun!

Samstag, 22. Mai 2010



Und das ist mein Gitarrenmacher, der mir eine Spezialanfertigung für 12 Euro gebaut hat.


Das hier ist eine von vielen Gitarrenschmieden auf Mactan Island.

Montag, 17. Mai 2010




I MISS FUCKIN BERLIN!




Freitag, 7. Mai 2010



"Aminodo, Majestro!"


Ich habe wirklich mit dem Gedanken gespielt mir hier eine attraktive
Philippina zu suchen und für den Rest meiner Tage hier zu leben...


Essen, natürlich.


Die Insel im Rücken nehmen wir mit melancholischer Miene Abschied.

Fiesta!


Vor einigen Wochen lud uns eine gute Freundin auf die Fiesta einer Insel vor der Küste von Guiuan ein, eine Insel ohne Strom und, das allerbeste überhaupt, ohne Handyempfang. Da ich im Monat locker um die 800, 900 Nachrichten bekomme, war diese zwangsmäßige Textpause wirklich erholsam.
Was der Insel an Fortschritt und Moderne fehlte, machte sie um Längen mit ihrer traumhaften Schönheit wieder gut: Langgezogene, weiße Sandstrände mit einer zauberhaften Unterwasserwelt, weitläufig ausgedehntem Regenwald und als Krönung ein verlassener Militärwachturm der Amerikaner auf dem höchsten Punkt der Insel.
Dieses Paradis feierte ihre alljährliche Fiesta, ein wahrhaftig erfreuliches Überbleibsel der ansonsten eher dürftigen philippinischen Kultur. Steht eine Fiesta an, so gibt es in den Tagen zuvor kaum ein anderes Gesprächsthema, jeder lädt zum Essen ein und selbst die Ärmsten der Armen verschulden sich lieber, als seinen Gästen kein vernünftiges Mahl zu bereiten.
In den frühen Morgenstunden ging es also auf zu dem dreitägigen Spektakel.
Das Boot, welches uns zu der im pazifischen Ozean gelegenen Insel bringen sollte, war voll beladen mit Menschen, Nahrungsmitteln, Stühlen und anderem, sodass die Ähnlichkeit mit den typischen Afrikanischen Flüchtlingsbooten aus den acht Uhr Nachchrichten nicht von der Hand zu weisen war. Schon im Voraus hatte ich von den meterhohen Wellen auf dem Weg dorthin gehört und wirklich, man hatte nicht übertrieben. Schnell katapultierten uns riesige Wellenmassen in die darauffolgenden Täler und azurblaues Meerwasser durchdrang die gesamte Besatzung samt Ladung. Fliegende Fische, die den farbenprächtigen Eisvögeln unglaublich ähnlich sehen, jagten knapp über die Wasseroberfläche.
Auf der Insel angekommen, wurde, natürlich, ersteinmal gegessen: Tintenfisch, Fisch, Gemüse und Reis, einfach köstlich. Den Abend verbrachten wir dann etwas ruhiger, wir lernten die so herzlich leichtsinnigen und unbeschwert freundlichen Bewohner von Suluan kennen und sahen bei der Wahl von "Little Miss Suluan" zu.
Am nächsten Tag beschlossen wir auf den verlassenen Leuchtturm der Amis zu steigen. Nach 30 Minuten Fußweg hatten wir diesen erreicht und erklommen und ein wahnsinnig schöner Ausblick über die gesamte Insel offenbarte sich unseren gierigen Augen. Knallbunte Papageien schwebten im leichten Segelflug über den Wipfeln der Baumriesen.
Doch Chris, Alex und mir war das noch nicht genug. Wir drei und eine unerforschte Insel mit tiefstem Regenwald - es ist klar worauf das hinausläuft. Während die anderen also zurück gingen, verließen wir die normalen Wege und begaben uns auf eine abenteuerliche Dschungeltour. Wir planten eigentlich bis zum Wasser zu laufen, um dann an der Küste zurück ins Dorf zu schlendern, doch das war leichter gedacht als getan. Nach zweistündiger Wanderung durch dichtes Geäst, bei der auch waghalsige Kletterpartien an Steilhängen nicht fehlten, machten wir ersteinmal eine Pause und holten uns einige Kokosnüsse von den Palmen. Ach richtig, ich habe vielleicht vergessen zu erwähnen, dass wir alle drei wiedereinmal nur in Flip - Flops unterwegs waren (warum muss das nur immer so enden?).
Frisch gestärkt ging es weiter, durch Schluchten von Vulkanstein, die übersäht waren mit riesigen Spinnennetzen und vorbei an verlockend erscheinenden Höhlen. Nach weiteren zwei Stunden, stellte ich dann mal die ja nicht ganz unbedeutende Zwischenfrage, wo denn eigentlich der Ozean wäre. Als wir daraufhin alle drei in verschiedene Richtungen zeigten war klar, wir hatten uns verlaufen. Und dann wurde es echt krass. Nicht weit von uns stand nämlich ein hoher und dicker Baum, welcher die Kronen der anderen alle locker überragte. Aus Spaß sagten wir noch, na dann ist ja wohl klar, einfach da hoch klettern und nachsehen.
Und Chris machte genau das.
Ich kann es eigentlich noch immer nicht glauben, dass er das wirklich durchgezogen hat, aber es gelang ihm unter (wie er später zugab) Todesängsten barfuß die obersten Äste zu erreichen und uns die richtige Richtung zu weisen. Es stellte sich heraus, dass wir im Kreis gelaufen waren und ganz nah an dem verlassen Militärstützpunkt waren.
Nach der insgesamt sechsstündigen Wanderungen, bei der ich sogar meine Flip - Flops durchlief, kamen wir sehr sehr hungrig und durstig, über und über mit kleinen und größeren blutigen Wunden und zugegebenermaßen auch total geschafft im Dorf an.
Die Abende der folgenden Tage liefen dann immer nach dem typisch traditionellen Muster ab: Erst viel Essen und dann den ganzen Abend tanzen. Aminodo und Curazza heißen die beiden Volkstänze meiner Region und natürlichen mussten auch wir daran teilnehmen.
Das ganze läuft immer nach einem bestimmten Schema ab. Ein Sprecher ruft vor dem Tanz die Namen der Frau und des Mannes, die zusammen tanzen, auf und gibt der Band die Anweisung "Aminodo, Majestro". Dann wird man von einer Begleitperson in die Mitte der Tanzfläche geführt (umringt übrigens von mehren hundert Zuschauern), nimmt die Hand der Frau zur Begrüßung und verbeugt sich kurz. Dann setzt die typische Aminodomusik ein, und man folgt in einem speziellen Tanzstil dem getanzten Weg der Frau. Nach einiger Zeit stellt dann eine Frau eine Schale in die Mitte, in die der Mann während des Tanzes 20 Pesos Scheine werfen muss. Freunde und Bekannte des Tanzpaares kommen dann nach und nach auf die Tanzfläche und werfen als Unterstützung auch noch Geldscheine in die Schale.
Das ganze soll das Umwerben eines Hahnes seiner Henne darstellen und ist ein wirklich tolle Erfahrung, weil man so Teil einer noch nicht von westlichem Unsinn überfluteten Kultur wird.
Zwischendurch wurde das Ganze von normaler Musik unterbrochen, bei der Chris und ich dann mit den uns begleitenden Philippinas (aber natürlich auch fremden) Cha Cha Cha tanzten.
Nach drei Tagen voll Tanz, Essen und Spaß fuhren wir dann heute Morgen zurück ans Festland.
Ich hatte noch einen riesigen Kater vom Vorabend (denn getrunken wird die ganze Zeit über natürlich auch, und zwar nicht zu knapp), sodass ich gar nicht erst nach Hause fuhr, sondern direkt an meinen Spot zum surfen. Die Wellen waren spitze, die Strömung schwach und so fand diese Zeit einen ihr gebührenden Abschluss in den Wogen des Pazifik.

Mit der Gewissheit, dass es noch unberührte Paradiese gibt endet hier,


Theo.