Montag, 19. Juli 2010


Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist...


Jetzt sind es nunmehr anderthalb Monate bis zu meiner Rückkehr in die alte Heimat.
Die vergangene Zeit ist wirklich unsagbar schnell vorübergezogen. Und das gleiche wird auch mit der verbleibenden Wochen passieren.
Ich genieße jetzt noch einmal alles, was es in Deutschland so schnell nicht mehr geben wird: Mangos (jeden Tag!), San Miguel, Tintenfische, Krebse, Garnelen Fisch (!) und natürlich surfen, surfen, surfen.
Die Wellen sind gerade so perfekt und groß, dass ich gar nicht anders kann als drei bis viermal die Woche aufs Wasser raus zu paddeln.
Vor ein par Tagen zum Beispiel war hier auf den Philippinen wiedereinmal ein ziemlich heftiger Taifun. Ich wusste das jedoch zu dem Zeitpunkt noch nicht, hab es für einen etwas stärkeren Wind gehalten und bin natürlich surfen gegangen. Was an Land noch harmlos aussah, war im Pazifik dann schon um einiges stärker zu spüren, der gesamte Ozean war eine einzige undurchsichtig wogende Masse, mit riesigen und vor allem mächtigen Wellen. Ich wurde ordentlich hin und her geschleudert, doch als die erste Angst verflogen war, erkannte ich das unglaublich geile Potenzial dieses Wetters.
Ich wartete also auf die wie aus dem Nichts auftauchenden Wellen, paddelte an und hatte einige sehr geile und verdammt lange rides. Und da die Wellen nicht in einer Linie längs brachen, sondern auch einfach mal plötzlich stoppten und von einer schnelleren abgelöst wurden, gelang es manchmal sogar von einer Welle in die Nächste hineinzusurfen und somit den fun gleich zu verdoppeln.
Ende September findet die alljährliche Surfcompetition in Calicoan statt, leider drei Wochen (drei Wochen, fuck!) zu spät für mich, denn da bin ich schon wieder zurück im wellenlosen Deutschland. Als kleinen Trost reisen dafür Alex, ich und noch ein par andere Volunteers nach Siargao, dem besten Surfspot der Philippinen. Ich kann es kaum noch erwarten!
Auch mit meinem Projekt geht es sehr gut voran. Ich hab jetzt den ersten Teil eines Katalogs fertiggestellt, in dem ich alle Hotels, Restaurants und andere Touristenattraktionen zusammengestellt habe. Dieser wird diese Woche in der Tourismusinformation hier in Guiuan ausgelegt, sodass Touristen auf einen Blick sehen was man hier machen kann, wie man da hin kommt und wieviel es kosten wird. Er ist echt gut geworden und ich glaube, dass das für Guiuan auch eine hilfreiche und sinnvolle Sache.
Als netten Nebeneffekt bekommt man dann von den Restaurant- und Hotelbesitzern auch ab und zu mal ein Bier oder eine Pizza spendiert, yammi!
Das Ganze ist mir echt sehr wichtig geworden, denn ich will die Philippinen mit dem Gefühl verlassen, das ich auch wirklich etwas erreicht habe, etwas überdauerndes. Das ich das Projekt selber organisiert habe, mir erstmal die richtigen Personen suchen musste und mir bei denen erst Gehör verschaffen musste, macht mich sogar ein wenig stolz.
Ansonsten wird immernoch sehr viel gelesen und auch andere wichtige Dinge ;) laufen gerade sehr gut.
Eigentlich könnte ich dieses Leben noch sehr gut und sehr sehr gerne einige Zeit weiterleben. Und dennoch freue ich mich auf meine Rückkehr. Denn zurück in Deutschland wartet ja schon jetzt einiges auf mich: Ich werde in München an der LMU studieren, ein Zwei-Fach-Bachelor mit Germanistik im Hauptfach und Sprache/Literatur/Kultur im Nebenfach. Die WG mit Marco, Daniel und Paul steht auch schon und wenn wir die Wohnung wirklich kriegen, die wir gerade im Auge haben, dann werden das auf jeden Fall drei geile Jahre werden. Sogar einen Nebenjob als Barista in einem kleinen Cafe hab ich schon so gut wie sicher.

Ihr seht, große Pläne hat


Theo.

2 Kommentare:

  1. San Miguel gibts auch in Deutschland :) Dafür ist schonmal gesorgt und mir wurde gesagt, dass es in München einen Ort gibt, an dem man das ganze Jahr über surfen kann, weil da immer künstliche Wellen erzeugt werden. Also komm gefälligst wieder nach Deutschland! Ich freu mich!

    AntwortenLöschen
  2. Patrick erzählte mir vor ein paar Tagen von einem guten und sehr praktischen Touristenführer, auf den er in Guiuan gestoßen sei und der ihn überlegen ließ, ob unsere Freiwilligen dort doch noch etwas gerissen hätten. Wir verwarfen den Gedanken nach kurzem Überlegen wieder. Umso stolzer auf und glücklicher für Dich ist nun
    Simon ;)

    AntwortenLöschen